Adolf Schärf war ein österreichischer Politiker, der von 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 1965 das Amt des Bundespräsidenten von Österreich innehatte. Er wurde am 15. April 1890 in Nikolsburg, Mähren (heute Tschechien) geboren und starb am 28. Februar 1965 in Wien.
Schärf begann seine politische Karriere als Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und kämpfte während des Ersten Weltkriegs als Soldat. In den 1920er Jahren war er zunächst als Journalist und Redakteur tätig, bevor er sich wieder der Politik zuwandte.
Während des austrofaschistischen Ständestaats in den Jahren 1933 bis 1938 kämpfte Schärf gegen den autoritären Regierungskurs und wurde mehrmals verhaftet. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 wurde er ins Konzentrationslager Dachau deportiert und saß dort bis 1943 in Haft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Schärf einer der Mitbegründer der wiederhergestellten Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) und wurde 1945 in den Nationalrat gewählt. Er bekleidete verschiedene Ministerposten, darunter das Amt des Innenministers, bevor er schließlich zum Bundespräsidenten gewählt wurde.
Schärf setzte sich während seiner Amtszeit besonders für die Wahrung der Neutralität Österreichs ein und bemühte sich um eine Annäherung an die sozialistischen Staaten Osteuropas. Als Bundespräsident war er auch ein wichtiger Repräsentant Österreichs im Ausland und förderte den internationalen Dialog.
Adolf Schärf wird als einer der bedeutendsten Politiker der Zweiten Republik Österreich angesehen. Sein politisches Engagement, sein Einsatz für die Demokratie und seine Bemühungen um eine friedliche Koexistenz der Staaten prägten sein Wirken.
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